Erhardkirche brixen
In der Innenstadt von Brixen, gleich hinter dem Sonnentor in der mittelalterlichen Stadtmau-er, steht eine kleine schlichte Kirche, die Erhardskirche, deren Anfänge bis ins 9. Jh. zurückgehen. Der heutige Bau entstand Ende des 17. Jahrhunderts. Seit fast 50 Jahren ist sie nun schon Gottesdienststätte der evangelischen Christen, seien sie aus der Region oder seien es die zahlreichen Urlauber. Als evangelische Christen können wir exklusiv in ihr unsere Gottesdienste feiern. Diese großzügige Geste der Diözese Bozen-Brixen ermöglicht uns monatliche Gottesdienste, jeweils sonntags um 17 Uhr, in "unserer" Kirche. Durch den Dienst von Urlauberpfarrern können auch an den Osterfeiertagen, in der Weihnachtszeit und im Sommer sonntäglich um 10 Uhr Gottesdienste angeboten werden.
Ein Kronleuchter
schwingt munter in den letzten Tagen des leicht durcheinander geratenen Jahres 2020 aus dem Dachfenster der Erhardkirche. Der in Leipzig lebende Künstler Sandro Porcu verbindet damit eine Botschaft, die auch dann noch für uns Gültigkeit haben wird, wenn der Kronleuchter nicht mehr von innen nach außen und wieder zurück schwingt: Das in der Kirche gehütete Licht soll auch das Draußen erhellen, wie auch umgekehrt das Draußen in der Kirche aufgenommen werden und dort Widerhall finden soll.
Via Illuminativa 2020
Der Kunstparcours der Via Illuminativa leitet mit 13 lichtbringenden Installationen von 14 Künstler*innen (Umberto Cavenago, Hanns Egger, Silvia Hell, Lazar Lyutakov, Christian Martinelli, Gabriela Oberkofler, Ali Paloma & Hartwig Thaler, Sandro Porcu. Josef Rainer, Thomas Sterna, Thomas Thiede, Slaven Tolj) durch die Brixner Altstadt. In der dunkelsten Jahreszeit scheint das Licht aus dem Nichts zu entstehen. Es leuchtet, scheint und erscheint, lässt fragmentarisch Sehen, wirft Schatten, erleuchtet, blendet, bricht, zeigt Nahes und Fernes.
Entstanden ist die Idee zur Via Illuminativa während dem durch die Covid-19 Pandemie bedingten Lockdown im Frühling. Dieses besondere, unsere Leben so stark durcheinanderbringende Jahr 2020 sollte mit einem Fest des Lichtes beendet werden, der Kunstparcours soll auch Hoffnung geben und wie ein Leuchtturm durch den Winter leiten.
Die zum Teil eigens für die Ausstellung entstandenen Werke beleuchten das Licht auf sehr unterschiedliche Art und Weise.
Der in Leipzig lebende Künstler Sandro Porcu etwa verbindet mit Lumina Campana, einer kinetischen Kronleuchter-Skulptur im Turm der Erhardskirche das Profane mit dem Sakralen, indem er das Licht aus der Kirche auf die Straße bringt und das Licht der Straße in das Gotteshaus.